Kurzsichtig - Myopie
Was ist das?
Kurzsichtigkeit ist eine Sehstörung, bei der entfernte Objekte unscharf wahrgenommen werden, während nahe Objekte klar erkennbar sind. Ursache ist meist ein zu langer Augapfel oder eine zu starke Brechkraft der Linse. Kurzsichtigkeit kann mit Brillen, Kontaktlinsen oder speziellen Behandlungen korrigiert werden.
Definition
Kurzsichtigkeit (medizinisch: Myopie) ist eine Fehlsichtigkeit, bei der parallele Lichtstrahlen von weit entfernten Objekten vor der Netzhaut fokussiert werden, anstatt direkt auf der Netzhaut. Dadurch erscheinen entfernte Objekte unscharf. Die häufigste Ursache ist ein zu langer Augapfel (axiale Myopie), seltener eine erhöhte Brechkraft der Hornhaut oder Linse (refraktive Myopie).
Arten von Kurzsichtigkeit
- Einfache Myopie: Häufigste Form, entwickelt sich meist zwischen dem 6. und 20. Lebensjahr.
- Hohe Myopie: Kurzsichtigkeit über -6 Dioptrien; erhöht das Risiko für Augenerkrankungen wie Netzhautablösung oder Glaukom.
- Pseudomyopie: Vorübergehende Myopie, ausgelöst durch Überanstrengung der Augenmuskulatur (z. B. durch Naharbeit).
Symptome
- Unscharfes Sehen in der Ferne (z. B. Straßenschilder, entfernte Gesichter).
- Kopfschmerzen durch Überanstrengung der Augen.
- Häufiges Zusammenkneifen der Augen, um schärfer zu sehen.
- Gutes Sehvermögen in der Nähe (z. B. beim Lesen oder am Bildschirm).
Ursachen
- Genetische Veranlagung: - Kurzsichtigkeit tritt häufig familiär gehäuft auf.
- Umweltfaktoren: - Längere Naharbeit, z. B. viel Lesen, Bildschirmarbeit oder Nutzung von Smartphones. - Wenig Zeit im Freien während der Kindheit (natürliches Tageslicht wirkt präventiv).
- Wachstum des Augapfels: - Das Auge wächst in der Kindheit und Jugend. Bei Myopie wächst der Augapfel übermäßig in die Länge.
Diagnose
Eine Kurzsichtigkeit wird von einem Augenoptiker oder Augenarzt diagnostiziert.
Die wichtigsten Tests sind:
- Sehtest: Überprüfung der Sehschärfe mit einer Sehprobentafel.
- Refraktionsmessung: Bestimmung der Stärke der Fehlsichtigkeit in Dioptrien.
- Augenlängenmessung (Biometrie): Bei hoher Myopie wird die Länge des Augapfels gemessen.
Prävention
- Regelmäßige Sehtests, insbesondere bei Kindern.
- Begrenzung der Bildschirmzeit, insbesondere bei Kindern.
- Regelmäßige Pausen bei Naharbeit (z. B. 20-20-20-Regel: alle 20 Minuten für 20 Sekunden in die Ferne schauen).
- Mehr Zeit im Freien verbringen (natürliches Licht fördert die gesunde Entwicklung des Auges).
Behandlungsmöglichkeiten
- Korrektur durch Brillen oder Kontaktlinsen:
- Konkave Gläser („Minusgläser“) verschieben den Brennpunkt auf die Netzhaut.
- Kontaktlinsen bieten ein breiteres Sichtfeld und sind besonders bei hoher Myopie geeignet.
- Orthokeratologie (Ortho-K):
- Spezielle formstabile Kontaktlinsen, die über Nacht getragen werden und die Hornhaut temporär umformen.
- Myopiekontrolle bei Kindern:
- Spezielle Kontaktlinsen oder Brillen (z. B. MiYOSMART-Gläser), die das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit verlangsamen.
- Erhöhte Zeit im Freien (mindestens 2 Stunden Tageslicht täglich).
- Chirurgische Eingriffe:
- LASIK/LASEK: Laserbehandlungen, die die Hornhaut umformen.
- Implantierbare Kontaktlinsen (ICL): Alternative für Personen, die nicht für eine Laseroperation geeignet sind.
Prognose
Kurzsichtigkeit kann mit den richtigen Maßnahmen gut korrigiert werden. Eine hohe Myopie birgt jedoch ein erhöhtes Risiko für Augenkomplikationen im Alter. Eine frühzeitige Kontrolle und gezielte Maßnahmen (z. B. Myopiekontrolle bei Kindern) sind entscheidend. Ausgesprochen wichtig ist außerdem eine Astigmatische Vollkorrektion.